Neugestaltung Ebertstraße, Gelsenkirchen

Das Konzept für die Ebertstraße greift den Mut und das Selbstbewusstsein des städtebaulichen Entwurfes für das Musiktheater und sein Umfeld aus den siebziger Jahren des 20. Jahrhunderts wieder auf. Es gestaltet die Ebertstraße als großzügigen Platzraum für die Gelsenkirchener und ihre Gäste. Der Entwurf interpretiert den Platz als ein großzügiges Bürger-Foyer mit unterschiedlichsten Angeboten für seine Nutzer und Besucher. Die Integration in das Gefüge der öffentlichen Räume zwischen dem Bahnhof von Gelsenkirchen und dem Musiktheater spielt dabei eine besondere Rolle. Der neu gestaltete öffentliche Raum entwickelt sich vom Vorplatz des Musiktheaters in der Breite des denkmalgeschützten Gebäudes bis zum Hans-Sachs-Haus und bezieht dabei die Florastraße im Querungsbereich mit ein. Eine wesentliche Herausforderung bei dieser Umgestaltung bildete die Integration der Rampe und der Unterbauung großer Teile des Platzbereiches mit der Stadtbahnlinie. Über eine großzügig geschwungene Rasenwelle wurden die statisch notwendigen Überzüge der Unterbauung gestalterisch im öffentlichen Raum integriert. Ein hochwertiger Stadtboden aus unterschiedlichen Grautönen zieht sich als verbindendes Thema vom Heinrich-König-Platz bis zum Musiktheater. Baumreihen von Gleditsien vor den Fassaden der östlichen und westlichen Raumkanten stärken den räumlichen Zusammenhang des Platzes. Die nachträglich hinzugefügten Einbauten wie die Stadtbahnrampe, die Haltestellen und die Stellplätze werden als selbstverständliche Elemente in die Gestaltung des Platzes integriert ohne den Platz räumlich zu zerteilen. Im Vordergrund der Platzgestaltung steht der Fußgänger oder besser der Stadtbewohner, der sich den neu gestalteten öffentlichen Raum selbstbewusst aneignet. Die bestehenden Grünflächen und der Baumbestand vor dem Arbeitsamt werden als Park im Platz angelegt. Hier bieten die großen, alten Baumkronen Schatten und ruhigere Sitzgelegenheiten. Die Bäume werden mit großzügigen Gräserflächen unterpflanzt. Geschwungene Sitzmauern durchziehen den gesamten Park und binden unterschiedliche Spielangebote ein. Ein Fontänen Feld bildet einen besonderen Aspekt unmittelbar vor dem restaurierten Hans-Sachs-Haus. Zum angrenzenden Bildungszentrum leiten Sitz- und Gehstufen als großzügige Freitreppe über. Ein weiterer wichtiger Aspekt des Entwurfes war die Abstimmung mit Gelsendiensten als Unterhaltungsbetrieb der Stadt, wie der zukünftige Pflegeaufwand geringgehalten werden kann. In diesem Zusammenhang wurden z.B. die großzügigen Rasenflächen leicht angehoben, um eine Übernutzung zu verhindern. Ausbildung von Baumscheiben, Pflanzenauswahl, Ausstattungsgegenstände und Schnittmaßnahmen wurden intensiv mit dem städtischen Fachbetrieb abgestimmt. Mit dem neu gestalteten Ebertplatz erhält die Innenstadt von Gelsenkirchen einen markanten Abschluss im Norden und gleichzeitig ein neues Foyer für das auch überregional bekannte Musiktheater. Die bunte urbane Nutzungsmischung aus Stadtbahnhaltestelle, Platzflächen, Straßen, Parkanlage, Spielflächen oder außengastronomischen Nutzungen lassen die zahlreichen technischen Probleme der Stadtbahnunterbauung nicht mehr erkennen.

Auftraggeber:

Leistungsphasen:

Planungs- und Ausführungszeitraum:

Größe:

Bausumme brutto:

Stadt Gelsenkirchen

1-9

2011-2018

2 ha

3,60 Mio. €

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