Erweiterung der Phänomenta – Gestaltung des I.C. Möller-Platzes, Flensburg

​Die bauliche Erweiterung der Phänomenta markiert zusammen mit dem historischen Nordertor das nördliche Ende der Flensburger Altstadt, die sich am Westufer der Förde erstreckt. Architektur und Freiraumgestaltung werden daran gemessen, wie sie sich in das Ensemble aus Norderttor als herausragendem Baudenkmal und historischem Stadtgrundriss einfügen. Gleichzeitig ist die Frage zu beantworten, wie die Phänomenta sich an der Förde präsentiert und der I.-C.-Möller-Platz an die Fördepromenade angebunden wird. Ziel des Entwurfes ist es daher, aus dem Zusammenspiel von Architektur und Freiraumgestaltung einen Ort zu schaffen, der sich selbstbewusst als Werk seiner Zeit darstellt und sich gleichzeitig sensibel in den historischen Kontext einfügt. Die Topographie und der Bezug zum Wasser sind im Gestaltungsprozess des Freiraums die prägenden Elemente. Ausgehend von der Förde wird der Platz als flach geneigte Ebene angelegt, die das Resultat einer vom Wasser ausgehenden Bewegung zu sein scheint. Die flach geneigte Ebene findet ihren Abschluss in einer großzügigen Freitreppe an der Förde, die Teil eines späteren Bauabschnittes sein soll. Im Platzbelag wird das vorhandene Granitgroßsteinpflaster und auf der Neustädter Seite das vorhandene Klinkerpflaster wiederverwendet. Ein 2 m breites Wasserband begleitet die flach geneigte Ebene auf dem Weg zur Förde. Die dabei zu überwindende Höhe von ca. 2 m wird in 12 Kaskaden nachvollzogen. Am östlichen Ende des Wasserbandes treffen der I.C.Möller-Platz und die Fördepromenade aufeinander. Von hier aus ergeben sich weite Blicke nach Süden zur Fördespitze und zum Erlebnishafen und im Umkehrblick auf die Ostsee hinaus. Das Wasserband wird als ein Ausstellungsobjekt der Phänomenta verstanden, an dem interaktiv unterschiedliche Experimente im Wasserlauf gezeigt werden können. Gleichzeitig wird mit dem Wasserband ein Problem mit anstehendem Schichtenwasser gelöst. Das heute unter der Kellersohle austretende Grundwasser wird in einem Drainagegraben gefasst und im Wasserband offen in die Förde geleitet. Das Wasserband ist damit ein Beispiel, wie Brunnenanlagen im öffentlichen Raum ohne technischen Aufwand realisiert werden können.

Auftraggeber:

Leistungsphasen:

Planungs- und Ausführungszeitraum:

Größe:

Bausumme brutto:

Stadt Flensburg

1-8

2005-2007

3500 m²

0,5 Mio. €

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