Wettbewerb Hopfenmarkt mit Archäologischem Fenster, Hamburg

Mit dem Archäologischen Fenster, das als ´Leerraum´ den ehemaligen Ringwall der Neuen Burg im öffentlichen Raum repräsentiert, dem weitgehend erhaltenen Lindenbestand der IGA 1973 und dem räumlichen Dialog des neuen Museums mit dem Mahnmal St. Nikolai verbindet der neue Hopfenmarkt Erinnerungen an die unterschiedlichen Zeitschichten mit einer zeitgemäßen Nutzung des Platzes als grüner Trittstein zwischen der Innenstadt und der HafenCity. Mit dem vorgeschlagenen Konzept bleibt die Hoffnung verbunden, im Rahmen einer nachhaltigen Mobilitätswende auch die historischen Raumkonturen durch einen teilweisen Rückbau der Willy-Brandt-Straße wieder besser erlebbar zu machen.

Das Archäologische Fenster wird auf der westlichen Platzhälfte des Hopfenmarkts im Dialog mit der ehemaligen Hauptkirche und dem heutigen Mahnmal St. Nikolai positioniert. Unmittelbar gegenüber vom Westportal St. Nikolai wird mit dem Museumsbau und einer teilweise geöffneten Wandscheibe ein Platz im Platz geschaffen. Dieser baulich gefasste Raum repräsentiert den 36 m breiten ehemaligen Burgwall, der Hauptgegenstand der unterirdischen Ausstellung ist. Eine im Boden angeordnete Sichtöffnung vor der Wandscheibe ermöglicht einen Einblick in die 6 m tiefer liegenden Grabungsfunde. Der Bodenbelag zwischen Museum und Wandscheibe verweist durch einen mit Trasskalk gebundenen Lehmboden auf den erdgebundenen Charakter des Ringwalls. Bodenabdrücke von Baumstämmen und dicken Ästen spielen auf das statische Grundgerüst des Ringwalls an.

Durch die Aufhebung des Parkplatzes unter den Bäumen kann zum ersten Mal die Qualität der alten Bäume für einen vielfältig nutzbaren Aufenthaltsort zum Tragen kommen. Das Baumdach wird auf der Nordseite durch gezielte Neupflanzungen und zurückhaltende Fällungen in der Sichtachse des Westportals von St. Nikolai auf einen klar ablesbaren Baumkörper reduziert. Die Baumreihe entlang der Willy-Brandt-Straße wird als räumlicher Schutz gegenüber der Verkehrsfläche erhalten. So entsteht eine weiter geöffnete Lichtung oder sonnenbeschienene Platzfläche, die Raum für das geplante Archäologische Fenster bietet.

Auftraggeber:

Planungspartner:

Planungszeitraum:

Sprinkenhof GmbH mit der Freien und Hansestadt Hamburg

Winking Froh Architekten

2022

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