Wettbewerb Städtisches Museum, Herford

Für die Neugestaltung der Flächen am Städtischen Museum in Herford wird ein teils extensives und gleichzeitig neu belebendes Konzept entwickelt. Die Gestaltung orientiert sich an den zwei bestehenden starken Wegeachsen, der Promenade des Deichtorwalls und der Ost-West Verbindung über die Brudtlachtstraße zur Kreishausstraße. Das Städtische Museum, das zunehmend versteckt entlang des Deichtorwalls liegt und im wilden Grün immer weiter an Wahrnehmung verliert, wird durch ein neues Entree gestärkt. Die Kreuzungssituation aus Deichtorwall und Ost-West-Verbindung wird als einladender öffentlicher Raum interpretiert, der gleichzeitig attraktiver Alltagsweg und barrierarmer Eingangsbereich für das Städtische Museum ist. Stadtgeschichte und Kunst treffen hier im öffentlichen Raum auf Menschen, die zur Arbeit gehen, einen Museumsbesuch machen oder sich auf dem Weg zu Freunden befinden. Stadtraum und Museumsentree werden hier eins. Der Eingangsbereich kommt ohne den Angstraum aus, der durch die hohe Sichtbetonmauer entstanden ist und die Aufenthaltsqualität deutlich mindert. Stattdessen entsteht eine neue Treppenanlage mit Sitzstufen, die als Anlaufpunkt für Besuchergruppen dienen kann. Zur Stärkung der neuen Wegeführung wird ein begleitendes Sitzband aus Beton entlang der Promenade gesetzt, das in seiner kantigen Form an die Historie als Bastion erinnert. In seiner Führung orientiert sich das Sitzband an der historischen Einfassung des Gartens des Heimatmuseums vor 1945. Im Bereich der neuen Parkfläche im Norden schiebt sich ein kleiner Balkon über den Hang und eröffnet den Blick in ein grünes Tal. Das Sitzband im Bereich des Museums wird durch ein Staudenband ergänzt, dass sich im Norden fortsetzt und die Promenade als auch das Städtische Museum zusätzlich inszeniert. Die neue Wegeführung orientiert sich an den historischen Wegen des Garten des Heimatmuseums, sowie der Überarbeitung durch Oesterlen führt Beides in einer den heutigen Ansprüchen entsprechenden Neuinterpretation zusammen. Der Weg vom Entree nach Süden abgehend stellt die neue barrierefreie Erschließung des Geländes dar. Die Gartenwege formen starke Grünflächen innerhalb des Gartens, die neue, sowie alte Nutzungen beinhalten. Weiter in Richtung des Oesterlen-Anbaus wird das alte Amphitheater neu in Stand gesetzt und um eine neu interpretierte Grotte, so wie einen Zugang zum Wasser erweitert. Neben dem Museumsgarten soll auch die Fläche im Norden eine Aufwertung erfahren. Aufgrund der schwierigen topographischen, sowie nutzungsgerechten Gestaltung der Fläche wurde auf ein extensives Konzept gesetzt, das sich aus einer naturnahen Überflutungsfläche und einer Erweiterung des Skulpturengartens zusammensetzt. Der vorgeschlagene zusätzliche Retentionsraum ist ein wichtiger Beitrag des Projektes zur Anpassung an den Klimawandel und seine Folgen.

Auftraggeber:

Preis:

Stadt Herford

2. Preis

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